Wer in einem Spielzeuggeschäft einkauft, der geht davon aus, dass die dort angebotenen Produkte sicher sind. Doch gerade in Plastikspielzeug lauert häufig eine unsichtbare Gefahr: Die sogenannten endokrinen Disruptoren.
In ihrer Rede zum Entwurf des Bundeshaushalts 2021 machte Nezahat Baradari, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis „Olpe – Märkischer Kreis I“ und Betreuungsabgeordnete für das Siegerland, deutlich, wie wichtig weitere Forschung zu diesen gefährlichen Chemikalien ist.
„Ein Beispiel für endokrin wirksame Stoffe ist das weit verbreitete Bisphenol A (BPA). Jährlich wird allein in Deutschland rund eine halbe Million Tonnen dieses Stoffes hergestellt – weltweit sind es mehr als sechs Millionen Tonnen. Dieser Plastikzusatz ist heftig umstritten, denn: Endokrine Disruptoren sind hormonähnliche Stoffe die den menschlichen Organismus schädigen können. Die möglichen Folgen sind vielfältig. Sie reichen von Fruchtbarkeits- und Entwicklungsstörungen bis hin zu Diabetes und einem erhöhten Krebsrisiko“, warnt die Attendorner Kinderärztin, Nezahat Baradari.
Verwendung finden Stoffe wie Bisphenol A in vielen Alltagsgegenständen, die Plastik enthalten. So werden diese und weitere Chemikalien unter anderem als Weichmacher in Kunstoff-Trinkflaschen, Kosmetikbehältern oder Spielzeug aus Kunststoff verwendet.
Baradari fordert daher ein schnelles und entschlossenes Handeln: „Wir benötigen erstens eine Aufklärungskampagne zur Problematik der Hormongifte, zweitens die Beratung besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen wie Schwangere und Kinder und drittens Forschung zu alternativen und weniger schädlichen Ersatzstoffen.“