Nein, getroffen haben wir Herrn Macron nicht, aber wir sind knapp an ihm vorbei. Zu einer Informationsreise sind Europainteressierte des SPD-Ortsvereins Kirchhundem jetzt zu einer dreitägigen Reise nach Straßburg gefahren.
Zuerst wurde die politische Funktionsweise Europas erklärt, anschließend stand unsere südwestfälische Europaabgeordnete Birgit Sippel zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Viele Ideen wurden diskutiert und es wurde festgestellt, dass die Wichtigkeit Europas oftmals immer noch nicht in unseren Köpfen angekommen ist. Übersehen wird, dass man nur im Staatenverbund handlungsfähig ist. Zur Verdeutlichung: Was bringt uns der Atomreaktorausstieg, wenn in Belgien noch unsichere Reaktoren in Betrieb sind, oder wir die Transaktionssteuer einführen und andere Länder Transaktionen subventionieren?
Auch die Sehenswürdigkeiten der historischen Stadt Straßburg kamen nicht zu kurz. In der Geschichte war die Stadt einstiger Zankapfel Frankreichs und Deutschlands. Die Menschen dort wuchsen zweisprachig auf. Die Straßenschilder sind heute zweisprachig ausgeführt.
Natürlich war auch ein Besuch der Kathedrale im Programm, wo Gebhard von Truchsess beigesetzt wurde. Gebhard von Truchsess war Kölner Erzbischof und soll auch der verantwortliche Auslöser für den Namen der Attendorner Kattfiller gewesen sein. Einst konvertierte er als Katholik zum Protestantismus. Mit seinem Vorhaben, den Erzstift zu säkularisieren – also zu verstaatlichen – löste einen derartigen Widerstand aus, der Ende des 16. Jahrhunderts bei uns beinahe zu einem Bürgerkrieg führte. In den Kämpfen unterlag er schließlich.
Sogar eine Rede durfte der 1. Vorsitzende des SPD Ortsvereins Kirchhundem im Rathaus von Straßburg halten, die er mit den Worten:
„Vivre la France, vivre l`Allemange, vivre l`Amitiee, vivre l`Europe!“ schloss, was so viel heißt wie:
Es lebe Frankreich, es lebe Deutschland, es lebe die Freundschaft, es lebe Europa!