
Hoffnungsvoll und ambitioniert geht die SPD im Kreis Olpe in die heiße Phase des Wahlkampfs. Das zeigte sich am Donnerstagabend bei einem Pressegespräch im Büro des SPD-Kreisverbands.
Denn dort stellten knapp fünf Wochen vor den Kommunalwahlen, die bekanntlich am 25. Mai stattfinden, der Kreisvorsitzende, Bernd Banschkus, sowie Thomas Förderer, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, das umfangreiche Wahlkampfprogramm der Sozialdemokraten vor.
Zunächst aber verlieh Banschkus seiner Freude Ausdruck, dass die SPD mit Thomas Förderer einen sehr profilierten Kandidaten für die Landratswahl im Kreis Olpe habe. Seit 1989 sitze der Schönauer Politiker im Kreistag, und der ehemalige Geschäftsführer des SPD-Kreisverbands kenne die Menschen im Kreis Olpe und deren Bedürfnisse.
Mit Förderer, der bereits bei den beiden zurückliegenden Wahlen als Kandidat für das Landratsamt kandidierte, habe man einen sehr aussichtsreichen Bewerber, so Banschkus. Wir halten eine Stichwahl für möglich, betonte der SPD-Kreisvorsitzende angesichts der zwei Gegenkandidaten: Amtsinhaber Landrat Frank Beckehoff (CDU) und Fred-Josef Hansen (Bündnis 90/Die Grünen). Bei der Landratswahl 2009 war man von einer Stichwahl allerdings meilenweit entfernt. Seinerzeit bekam Beckehoff 72,6 Prozent aller Stimmen, Förderer 18,7 Prozent und Hansen 8,7 Prozent.
Thomas Förderer selbst nannte in dem Pressegespräch zwei vorrangige Ziele für die Kreistagswahl. So wünsche sich die SPD zehn plus X Sitze im Kreistag. Derzeit hat die SPD zehn Mandate in dem politischen Gremium, in der Wahlperiode zuvor waren es 13.
Als zweites Ziel formulierte Förderer, die CDU-Mehrheit im Kreistag brechen zu wollen. Dies sei ein durchaus reelles Ziel. Denn seit 1999 sei der Stimmenanteil der CDU von knapp 70 auf zuletzt 56 Prozent gesunken. Die absolute Mehrheit der CDU im Kreistag sei nicht gut für den Kreis Olpe. Diese führe zu Arroganz.
Zwar hätten die Christdemokraten nach und nach Forderungen der SPD letztlich auch in die Tat umgesetzt, aber wir müssen den Leuten sagen, dass das alles hätte schneller gehen müssen und können. Als Beispiele nannte Förderer das kostenfreie ÖPNV-Schülerticket, das Frauenhaus und die U-3-Betreuung.
Wir wollen aber nicht nur das soziale Gewissen sein, erläuterte der SPD-Landratskandidat. Die Sozialdemokraten könnten auf vielen Politikfeldern Verbesserungen herbeiführen, wobei die Schwerpunkte vor allem in der Prävention lägen. So müsse die Hilfe für Familien ausgebaut werden und früher als das Sozialgesetzbuch greifen. Aber auch bei der Infrastruktur wie den Kreisstraßen sei Prävention viel sinnvoller als das stetige Nachbessern. Das Rettungswesen sei diesbezüglich ein ebenso wichtiges Feld, ergänzte Bernd Banschkus.
Für sehr wichtig erachten beide SPD-Politiker, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Hier kann der Kreis Olpe als Gewinner hervorgehen, ist sich Förderer sicher. Wichtig sei, junge Menschen zum Hierbleiben oder aber nach Studium und Ausbildung zur Rückkehr oder gar andere zum Zuzug zu bewegen. Arbeitsplätze seien vorhanden, entscheidend seien nun Kinderbetreuung, ÖPNV sowie Freizeit-, Kultur- und Sportangebote. Die Kultur werde vom Kreis Olpe beispielsweise leider stiefmütterlich betrieben. Es gebe keinen Kulturkalender, keine Öffentlichkeitsarbeit. Dabei könnte ein Kulturbeauftragter die Angebote der Städte und Gemeinden koordinieren und in diesem riesigen Betätigungsfeld auch Fördergelder abrufen. Hier werden wir uns abarbeiten, versprach Thomas Förderer. Die sechs Jahre der nächsten Wahlperiode würden eine sehr spannende Zeit, sind sich die beiden SPD-Politiker sicher.
Allein schon das Wahlkampfprogramm, so Bernd Banschkus, sei ein Alleinstellungsmerkmal der SPD im Kreis Olpe. Jeder Bürger könne hier sehen, welchen Themen sich die Partei in den nächsten sechs Jahren widmen wolle. Vor allem treffe man deutliche Aussagen zur inhaltlichen Ausgestaltung der verschiedenen Politikfelder. Das Wahlkampfprogramm, so Banschkus, sei von einer breiten Basis gestützt. Er und Thomas Förderer hätten das Konzept vorbereitet, das dann im Rahmen eines kleinen Parteitags von den Delegierten aus allen Ortsvereinen beschlossen worden sei.
Die Alternative: Soziale Gerechtigkeit heißt der Titel des Wahlkampfprogramms, das in allen Details auf der Homepage des SPD-Kreisverbands (spd-kreis-olpe.de) unter der Rubrik Kommunalwahl nachzulesen ist.