
Auf 25 Seiten hat die SPD festgeschrieben, was sie im Kreis Olpe in den nächsten sechs Jahren erreichen möchte. Gestern stellten der Kreisvorsitzende Bernd Banschkus und Thomas Förderer, Vorsitzender der Kreistagsfraktion und Kandidat für das Amt des Landrats, das Wahlprogramm für die Kommunalwahl vor.
Zuvor aber gab es Lob für Förderer, der zum dritten Mal als Landrat kandidiert. Er habe jahrelange Erfahrung, könne auf Menschen zugehen und seit auch in der Lage, das Amt auszufüllen, sagte Banschkus und: Es wäre schon ein schöner Erfolg, in die Stichwahl zu kommen.
Förderer selbst möchte gern die Fraktion wieder gestärkt sehen. Drei Mandate habe man bei der letzten Wahl verloren – zwei an die UWG, eins an die Linke. Die wolle man zurück und auf dem Wege am besten die absolute Mehrheit der CDU brechen. Die SPD jedenfalls sei mehr als das soziale Gewissen im Kreistag. Themen wie Kitas, Frauenhaus oder Abfallentsorgungsmanagement seien ja von uns gekommen, so Förderer, hätten aber viel schneller und besser umgesetzt werden können.
Das Wahlprogramm, das Banschkus als Alleinstellungsmerkmal bezeichnet, weil die Kreis-CDU nur ein 10-Punkte-Programm im Internet habe, sieht vor allem in der Prävention eine wichtige politische Aufgabe. Das gelte für den Bereich Familie, Kinder und Jugendliche ebenso wie für Reparaturen der Kreisstraßen, für ein gut funktionierendes Rettungswesen wie beim ÖPNV.
Die Regionale war eine gute Geschichte für den Kreis. Deshalb sei man auch für den Erhalt der Südwestfalen-Agentur. Allerdings: Wir wollen verhindern, dass es eine reine Landräte-Veranstaltung wird. Auch die Forderung nach einem Landschaftswächter steht ebenso im Programm wie der Ruf nach einem Kulturbeauftragten, der den Kulturbetrieb im Kreis Olpe koordiniert. Es gibt keinen Kulturkalender für den Kreis und manches Angebot wird gar nicht richtig bekannt, kritisiert Förderer. Dabei sei das Kulturangebot ebenso wichtig wie die Kinderbetreuung, der ÖPNV, Freizeit- und Sportangebote, wenn es darum gehe, junge Leute an den Kreis zu binden oder zu gewinnen. Schließlich sei der demografische Wandel längst angekommen und der Kreis soll als Gewinner aus der Entwicklung hervor gehen. Auf diesem Weg sind gerade die jungen Leute das Problem. Sie wandern – zu Ausbildung oder Studium – ab und kommen oft nicht zurück. Das will die SPD ändern – durch die Schaffung der richtigen Anreize schaffen. Ein guter Schritt in die richtige Richtung sei schon das Schülerticket.
In den nächsten sechs Jahren, so die beiden Politiker, wird im Kreis Olpe jedenfalls viel passieren.