Mit Entsetzen hat der SPD-Kreisverband Olpe die Haltung der SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Finnentrop zur Kenntnis genommen, der beantragten Straßenumbenennung nicht zuzustimmen und die bisherigen Straßennamen mit den zwei Nazi-angehörigen Frauen beizubehalten.
Die mit den Namen Josefa Berens und Maria Kahle verbundene nationalsozialistische Verherrlichung war im Vorfeld der Abstimmung im Gemeinderat den handelnden Ratsmitgliedern bekannt. Umso mehr sind wir darüber erschüttert, dass nicht nur Mitglieder anderer Parteien, sondern unsere eigenen Mitglieder sich hiervon nicht haben leiten lassen. In der Frage zur Haltung gegen nationalsozialistisches Gedankengut oder deren Verherrlichung darf es für Sozialdemokraten nur eine Antwort geben: Nein egal was eine andere Partei macht oder wie sie handelt.
Parteipolitisches Geplänkel darf bei einer Abstimmung gegen rechts nicht das Handeln bestimmen. Die Genossinnen und Genossen in der SPD-Fraktion hätten sich bei ihrem Abstimmungsverhalten von sozialdemokratischen Grundsätzen leiten lassen müssen; egal mit wem und gegen wen man dann stimmt. Mit dem gezeigten Verhalten haben die Sozialdemokraten in Finnentrop eine Grenze überschritten, die wir als Kreisverband nicht hinnehmen werden.
Die SPD konnte im vergangenen Jahr ihren 150sten Geburtstag feiern. In der wechselvollen Geschichte der SPD hat es eine Zeit gegeben, in der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten auch bei uns im Kreis Olpe schikaniert und inhaftiert worden sind; viele von uns haben in der Zeit der Naziherrschaft ihr Leben gelassen. Dies dürfen und werden wir nicht vergessen.