
Seit 15 Jahren vergeben der SPD-Kreisverband und die angehörigen Städte- und Gemeindeverbände den Ehrenamtspreis an Menschen, Gruppen oder Vereine aus der Region, die sich ehrenamtlich für das Wohl des Gemeinwesens und somit für andere Menschen engagieren. In diesem Jahr war neben dem Kreisverband der Gemeindeverband Kirchhundem für die Auswahl der Preisträger zuständig. Dieser wählte den Bürgerbusverein Kirchhundem und das Projekt Altenheim der Gemeinschaftshauptschule Kirchhundem. Der Preis des Kreisverbandes ging an Jürgen Spieker aus Wenden.
Bürgerschaftliches Engagement ist nicht selbstverständlich. Aber gerade ehrenamtliche Tätigkeiten machen vieles möglich, was die öffentliche Hand nicht leisten kann. Engagierte Menschen, die erkennen, wo Hilfe benötigt wird, leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Gemeinwohl und tragen maßgeblich dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, das den Menschen Freude, Lebenssinn und Vertrauen vermittelt, sagte SPD-Kreisvorsitzender Bernd Banschkus am Freitag im Josef-Gockeln-Haus in Rahrbach.
Kirchhundems Gemeindeverbandsvorsitzender Wolfgang Siebert hatte die Ehre, den Ende 2009 gegründeten Bürgerbusverein Kirchhundem auszuzeichnen. Dieser ermöglicht Bürgern ohne Auto mehr Mobilität. Derzeit gibt es zehn Fahrer weitere sind gewünscht -, die Orts- und Gemeindeteile und verschiedene Wohngebiete anfahren, die nicht vom Linienbus frequentiert werden. Sie bieten Rundverkehre an, die den Besuch infrastruktureller Einrichtungen wie zum Beispiel Rathaus, Krankenhaus, Geschäfte oder Friedhöfe ermöglichen. Derzeit ist der Bürgerbus zweimal wöchentlich im Einsatz. Weitere Touren an den Samstagen sind geplant.
Über den Preis freuten sich Rolf Amzehnhoff aus Silberg und Margret Hennecke aus Hofolpe, die seit der Gründung die Spitze des Vorstandes bilden, sowie die Fahrer Birgit Schlege, Wolfgang Krause, Reinhard Domke und Martin Schreiber.
Beispielhaft ist auch das Projekt Altenheim der Gemeinschaftshauptschule Kirchhundem unter der Leitung von Monika Kemper, das die stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Renate Kraume, würdigte. Seit zehn Jahren gehen Schülerinnen der 8. Klasse jeden Mittwochnachmittag ins Seniorenheim Bremmsche Stiftung in Silberg, um mit den Bewohnern zu spielen oder sich zu unterhalten. Ziel sind die Stärkung des Selbstbewusstseins, die Erziehung zur Verantwortung und Verlässlichkeit, das Ausloten von Interessen und Fähigkeiten sowie der Abbau von Grenzen und Vorurteilen zwischen den Generationen. In diesem Jahr sind es Andreia Fernandes, Louisa Hüttmann, Veronica Rodrigues, Svenja Schulte und Angelina Schöttler, die in ihrer Freizeit für die älteren Menschen da sind. Wie Renate Kraume herausstellte, freuen sich die Senioren auf die Stunden mit den Schülerinnen.
Den Preis des SPD-Kreisverbandes überreichte Vorsitzender Bernd Banschkus an Jürgen Spieker aus Wenden. Spieker war ab Mitte August 2009 mehrmals für viele Wochen in Karatu im Norden Tansanias. Dort baute er mit Unterstützung des DRK-Ortsverbandes Wenden, dem er angehört, und in Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Roten Kreuz Karatu ein kleines Hospital in dem abgelegenen Dorf Qaru auf. Der durch Spenden aus der Schweiz finanzierte Rohbau stand bereits seit Jahren. Mit Hilfe weiterer Spendengelder konnte die Arbeit bereits Ende Oktober 2010 in zunächst eingeschränktem Rahmen aufgenommen werden.
In den Folgejahren wurde das kleine Krankenhaus immer weiter ausgebaut. So entstand ein Labor, und das Haus wurde an das öffentliche Stromnetz angebunden. Das Angestelltenwohnhaus und das am Heiligabend 2012 eröffnete Mutter-Kind-Haus, wo inzwischen 160 Kinder geboren wurden, sind weitere Erfolge. Der Bau einer speziellen Frauen- und Männerstation sind die nächsten Projekte, die Jürgen Spieker initiieren möchte.
Bernd Banschkus nutzte die von Gesche Gierse (Querflöte) und Therese Beckmann (Keyboard) musikalisch umrahmte Feierstunde, um Rudolf Seidenstücker zu danken, der in der vergangenen Woche von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft für seine herausragenden ehrenamtlichen Tätigkeiten innerhalb der SPD die Willy-Brandt-Medaille erhielt. Die Medaille wird außerdem in Kürze an Karl Knoche verliehen.
Neben Willi Brase (MdB) dankte Petra Crone (MdB) den Ehrenamtspreisträgern und lud sie zu einer viertägigen Bildungsreise nach Berlin ein.