Mehr Außenwirkung, weniger Bescheidenheit

Die SPD wird in diesem Jahr 150. Grund genug zum Feiern, für eine Neuaufstellung der Partei in Südwestfalen und für einen optimistischen Blick in das gerade begonnene (Wahl)-Jahr.

Zum Jubiläumsjahr gehört u.a. eine Wanderausstellung, zur Neuausrichtung der Zusammen- schluss der Sozialdemokraten im Märkischen und Hochsauerlandkreis und den Kreisen Olpe, Siegen, Soest zur Südwestfalen-SPD. Kreisvorsitzender Bernd Banschkus: ‚Wir möchten als SPD Südwestfalen wahrgenommen werden und mit einer Stimme sprechen.“ Im Februar / März soll die Griindungsversammlung stattfinden. Es wird einen Sprecherkreis aus den fünf Vorsitzenden geben, einen Beirat und die Unterstützung der Abgeordneten aus der Region. So könne man die SPD nach außen besser vertreten, setzte Banschkus gestern im Rahmen einer Pressekonferenz in der Olper SPD-Geschäftsstelle auf mehr Außenwirkung.

„Wir wollen zeigen, dass wir uns kümmern“, fasste Petra Crone die erwünschte Außenwirkung ihrer Partei zusammen und erinnerte an eine Bereisung u.a. von heimischen Firmen nicht nur im Kreis Olpe. Schließlich sei Südwestfalen eine starke Wirtschaftsregion. Das müsse man auch dokumentieren, sagt die Bundestagsabgeordnete und nennt auch den Wald als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Dem gilt ihr politisches Augenmerk ebenso wie dem Thema Demografie. ‚Wir müssen zeigen, wie attraktiv die Region ist“, fordert sie zu weniger Bescheidenheit auf, denn: ‚Wir schrumpfen und es ziehen zu viele junge Leute weg.“

Der Entwicklung will sie auch mit Tagungen begegnen, die die Folgen des Wandels dokumentieren. Zum Beispiel heute in Valbert zum Thema „Älter werden in der Arbeitswelt“.

Die Städte und Gemeinden müssen Geld bekommen, um die aktuellen Probleme der Demografie zu lösen, meint die SPD-Politikerin. Man sei zwar vielerorts auf einem guten Weg. Es sei aber auch anzunehmen, dass sich der Wandel überall anders vollziehe.

Sie habe Glück, sagt Crone, „eine kräftige SPD hinter sich zu haben – im Kreis Olpe und im Märkischen Kreis“ und freut sich, dass ihre Kandidatur einstimmige Unterstützung gefunden hat. Sie stehe auch zu Steinbrück, sagt sie. „Der ist der richtige Kandidat, auch wenn es anfangs etwas geholpert hat.“ Ihr sei jedenfalls jemand lieber, der sagt, was er denkt.

Auch künftig will sie nicht nur in Berlin sitzen, sondern Themen, die ihr wichtig sind, auch auf die Region herunterbrechen. Gerechtigkeit sei ihr wichtig, und Freiheit, wenn auch nicht die, von der die FDP spreche.

Angesichts der hohen Zahl an Minijobs im Kreis Olpe graut es ihr, sie möchte dringend einen Mindestlohn eingeführt sehen und fordert, dass jemand, der acht Stunden arbeitet auch davon leben kann. Sie möchte sich intensiver um die Familien kümmern und meint auch Patchworkfamilien, Alleinerziehende, Drei-Generationen-Familien.

Mit Blick auf die Wahl im September hat die Bundestagsabgeordnete klare Prioritäten: Sie spreche sehr gern mit anderen Menschen. Das sei ihr lieber, auch wenn sie natürlich Facebook für den Wahlkampf nutze. Und wenn sie mal auf den Wahlausgang guckt? „Dann wünsche ich mir, dass die SPD sehr stark wird und der Kanzler Steinbrück heißt.“ Zu möglichen Koalitionen wollte sie eher nichts sagen, auch wenn natürlich sie „klare Prioritäten“ hat.