Neuauflage des Duells Crone gegen Heider

Crone gegen Heider, so heißt wie schon vor 5 Jahren das Duell der beiden großen Volksparteien SPD und CDU um das Direktmandat des Wahlkreises 149 Olpe/Märkischer Kreis I für den nächsten Deutschen Bundestag. Beide Parteien kürten gestern Abend fast zeitgleich ihre Kandidaten.

Beim Zuspruch der Delegierten hatte Petra Crone gestern die Nase vorn. 52 von 52 Delegierten, also 100 Prozent, wählten die 62-Jährige ohne Gegenkandidaten gestern Abend im Hotel Sangermann in Olpe-Oberveischede zur SPD-Bundestagskandidatin im südlichen Sauerland.

Mit tosendem Beifall quittierten die Wahlkreisdelegierten aus dem Kreis Olpe und dem Märkischen Kreis dieses Traumergebnis. „Ich bin ziemlich überwältigt“, sagte die strahlende Bundestagsabgeordnete aus Kierspe nach Auszählung der Stimmen und richtete den Blick bereits nach vorn. „Wir müssen Seite an Seite kämpfen“. Dann könne es gelingen, schwarz-gelb im nächsten Jahr in Berlin abzulösen. Für den Versammlungsleiter, Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas, ist das Ergebnis auch eine Verpflichtung aller Parteimitglieder, das schlechte Ergebnis der letzten Bundestagswahl vergessen zu machen.

Petra Crone hatte zuvor in einer gut 15-minütigen Rede die Eckpunkte sozialdemokratischer Politik skizziert und ein klares Bekenntnis zur Heimat abgelegt: „Mein Herz schlägt für das Sauerland, das stimmt mehr denn je“. Sie habe in den letzten Jahren viel über diese starke Region erfahren. „Da bin ich ganz ehrlich, die Olper sind nicht die Märker und die Märker sind nicht die Olper. Aber näher zusammengerückt sind wir schon“, sagte Crone. Eine Aussage, die durch das eindeutige Wahlergebnis untermauert wird.

Gut 93 Prozent von 176 Christdemokraten gaben Dr. Matthias Heider ihre Stimme. Aus dem Kreis Olpe waren die Mitglieder in zwei Reisebussen nach Meinerzhagen-Valbert gekommen. Mit einem dicken Lob seines Vorgängers Hartmut Schauerte startete der Wahlgang: „Matthias Heider ist so ein Typ, den Frau Merkel gerne hat.“ Deren Politik hatte auch der stellvertretende Landesvorsitzende und haushaltspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter, neben der angekündigten Stellungnahme zu Europa in den Mittelpunkt seines Vortrags gestellt. Es gehe bei der Bundestagswahl 2013 nicht nur um Europa, sondern auch um die Zukunft der Christdemokratie, stimmte der Olper Kreisvorsitzender Theo Kruse zu.

„Wir müssen Ökonomie und Ökologie zusammendenken“, sagte Matthias Heider mit Verweis auf seine Mitgliedschaft in den Ausschüssen für Wirtschaft und Umwelt in Berlin. Allerdings, so der 46-jährige Lüdenscheider, dürften die Unternehmen in der industriellen Herzkammer des Landes, die Südwestfalen nun einmal sei, nicht zu sehr belastet werden. Das sei der Unterschied zu den Grünen, für den er sich stark machen wolle. „SPD und Grüne untergraben das Erfolgsmodell dieser Region“, stimmte Heider auf den Wahlkampf ein.

Von Volker Eberts und Volker Lübke (Westfalenpost / Westfälische Rundschau)