Förderschule Schönau

Sehr geehrter Herr Hesse, Sie mögen ja in Ihrer Enttäuschung und Wut über die Vorgehens- weise des RP Diegel und auch über das gesamte Regierungs- präsidium mit Ihren Äußerungen zunächst einmal Recht haben, denn diese Vorgänge schreien nach Aufklärung.

Aber nehmen Sie zur Kenntnis, dass es Ihr Regierungs- präsident war (Diegel CDU), der möglicherweise versucht hat, die Geschehnisse etwas herunter zu spielen oder gar zu vertuschen. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass es Prof. Dr. Gerd Bollermann ist, der versucht, diese Vorgänge rückhaltlos aufzuklären.

Es gehört aber ebenso dazu, nicht den Fehler nur in Arnsberg zu suchen, sondern auch in den eigenen Reihen genauer hinzuschauen. Hier komme ich zu der Erkenntnis, dass es sich um ein System der Rektorin handelt. Ich spreche hier nicht als Kommunal- oder Landespolitiker, sondern als Bürger von Schönau mit politischem Hintergründ, der diese Vorgänge seit 2007 beobachtet. Nun zum Thema: Zu diesem System der Rektorin gehört auch, dass sich das Kollegium weggeduckt bzw. dieses System toleriert und unterstützt hat Ein Mitglied des damaligen Kollegiums war gleichzeitig auch Mitglied des Förderschulausschusses sowie des Jugendhilfe-Ausschusses. Warum kamen dann erst jetzt die Unregelmäßigkeiten, wie Schulstunden oder Schülerzahlen, ans Licht? Warum wurde dies nicht früher in den entsprechenden Ausschüssen beraten? Lag dieses auch an dem System der Rektorin oder waren hier persönliche Abhängigkeiten im Spiel?

Wenn man hier vom System der Rektorin spricht, dann sollte man auch die Entstehung im Fokus haben: Wie war es bei der Abstimmung zwischen zwei Bewerbern für die Schulleiterstelle Schönau? Wer wurde vom wem protegiert? Wann wurde das Mitglied der Ausschüsse auch Mitglied des Schul- und Lehrerkollegiums iii Schönau?

Warum wurde die Behandlung der Schutzbefohlenen (Kinder) nicht dem Ausschuss dargelegt? Warum wurden die Mängel nicht in den Ausschüssen beraten? Warum fiel den Mitgliedern der Ausschüsse nicht auf, dass die Rektorin – spätestens ab 2007-von einem Mitglied des Ausschusses in Schutz genommen wurde? Lag hier nicht wegen Abhängigkeit eine Befangenheit vor?

Warum hat Landrat Frank Beckehoff zweieinhalb Jahre lang auf die Beantwortung eines Briefes aus Arnsberg gewartet. Hier sollten sich, die Politiker aller Couleur sowie die Verantwortlichen in der Verwaltung fragen: Warum hat man bei sicherlich ungutem Gefühl nicht nachgehakt und noch drängender nachgefragt? Die Frage bleibt: Inwieweit hat zumindest die Mehrheitsfraktion eine gewisse moralische Mitverantwortung?

Eines ist unbestritten — neben der Schulleiterin ist ebenso das Mitglied der Mehrheitsfraktion des Jugendhilfe-Ausschusses sowie des Förderschul-Ausschusses mitverantwortlich und somit politisch untragbar.

Reinhard Jung, Schönau