Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass der SPD-Kreisverband einmal im Jahr zu einem Empfang lädt, um ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft auszuzeichnen. Am Freitagabend war es wieder soweit. Diesmal hatte der SPD-Stadtverband Lennestadt die Ausrichtung übernommen. Im Gasthof Schweinsberg in Langenei kamen Vorstandsmitglieder des SPD-Kreis- und des Stadtverbands sowie die Vertreter unterschiedlicher ehrenamtlicher Organisationen zusammen, um bei einem Imbiss zusammen zu sitzen und sich in lockerer Runde auszutauschen.
Davor stand die kurze Ehrung dreier Preisträger, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben. Zwei stammen jeweils aus dem ausrichtenden Stadt- oder Ortsverband, einer aus dem übrigen Kreisgebiet. SPD-Kreisvorsitzender Bernd Banschkus erklärte, mehr als jeder Dritte übe mittlerweile ein Ehrenamt aus; ohne dieses Engagement sei das gesellschaftliche Leben in Deutschland nicht vorstellbar.
Für den SPD-Stadtverband begrüßte Gerhard Weber die Anwesenden.
Erster Preisträger ist der Helferkreis des Richard-Winkel-Seniorenzentrums in Meggen. Einrichtungsleiter Ulrich Eickmeier hielt die Laudatio. Er berichtete, der Kreis von Männern und Frauen kümmere sich unter anderem um die Bewohner, die keine Angehörigen mehr hätten. Was der Staat für eine solche Betreuung zur Verfügung stellt, ist erbärmlich wenig", so Eickmeier. An sechs Tagen in der Woche öffnen die Helfer ein rein ehrenamtlich geführtes Cafe, organisieren einen Sängerkreis und Spielrunden mit demenziell veränderten Menschen. Zudem lesen sie sehbehinderten Bewohnern aus der Zeitung vor.
Der zweite Preis – wobei es keine Abstufung in den Preisen gibt – ging an das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Wenden. Die Schwestern Annemarie, Judith und Simone Sauermann aus Rothemühle nahmen den Preis stellvertretend entgegen. Landtagsabgeordneter Reinhard Jung erklärte, warum der Preis auf diese Gruppe entfallen ist. Es seien Preisträger, denen man aufgrund ihres Alters das ehrenamtliche Engagement gar nicht zutraue. Die Runde bestehe aus Menschen zwischen sieben und 30 Jahren. Sie helfen jungen Menschen bei der Suche nach einer eigenen Persönlichkeit." Dazu gehörten Fortbildungsangebote, Fahrten, die Pflege einer Partnerschaft mit dem Altenheim Wenden und – gemeinsam mit den Wendener Jusos – eine Weihnachtsaktion, bei der die alten Menschen unter anderem mit selbst gebackenen Plätzchen verwöhnt werden. Als nächstes Projekt steht eine Bildungsfahrt für behinderte Menschen nach Berlin auf dem Programm.
Den dritten Preis erhielt die Aktion Warenkorb" aus Altenhundem. Rolf Zöllner, Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung Lennestadt würdigte den Einsatz der etwa 25 Männer und Frauen, die an jedem dritten Mittwoch im Monat zwei Stunden lang Lebensmittel an bedürftige Menschen abgeben. Der Warenkorb ist nicht mehr wegzudenken", so Zöllner. Inzwischen seien es rund 150 Hilfsbedürftige, die regelmäßig auf das Angebot zurückgriffen. Die Tendenz ist steigend." Und außerdem hätten die Helferinnen und Helfer über die reine Lebensmittelausgabe hinaus stets ein offenes Ohr für die Probleme der Besucher. Auch wird ein Cafe angeboten, damit sich die Betroffenen austauschen können. Das ist vorbildliche christliche Nächstenliebe", so der Laudator.
Alle Preisträger erhielten neben einem Blumenstrauß auch einen Briefumschlag mit einer Geldsumme, die sie für ein gemeinsames Essen oder ein Kaffeetrinken ausgeben sollen.