Landtagswahl 2010

Ein Sitzungsmarathon liegt hinter den Delegierten des SPD-Kreisparteitages, der am Samstag im Landgasthof Sangermann in Oberveischede stattfand. Zunächst aber stand die Delegiertenkonferenz zur Aufstellung des Bewerbers für den Landtagswahlkreis 128 Olpe und zur Wahl der Delegierten für die Landesvertreterkonferenz zur Aufstellung der Reserveliste für die Landtagswahl am 9. Mai 2010 auf der Tagesordnung.

Mit dem Landtagsabgeordneten Reinhard Jung aus Schönau gab es einen Bewerber für die SPD-Landtagswahlkandidatur im Kreis Olpe. Bereits bei einer Sitzung des SPD-Kreisverbandsausschusses im Oktober (die SZ berichtete) hatte Bernd Banschkus den Genossen verkündet, dass die Kreis-SPD überörtlich mitrede und trotz der Wahlniederlage der SPD bei der Bundestagswahl die Sozialdemokraten aus dem Kreis in allen überregionalen Parlamenten mit einem eigenen Vertreter vertreten sei.

Jung gab bei dieser Sitzung bekannt, dass er im Mai nächsten Jahres wieder in den Landtag einziehen möchte und gab seinerzeit den Anwesenden bereits einen Überblick über seine bisherigen Tätigkeiten. Die Sozialdemokraten hatten ihn bei der Versammlung einstimmig als Landtagskandidaten empfohlen.

Dass Reinhard Jung das Vertrauen in den Reihen der Kreis-SPD genießt, wurde einmal mehr vom dem Wahlergebnis bei der Delegiertenkonferenz in Oberveischede untermauert. 45 von 48 Delegierten gaben ihre Stimme für Jung ab, drei stimmten mit nein. Allerdings waren zur Delegiertenkonferenz 69 Delegierte geladen worden, 21 Delegierte aus sieben von insgesamt 17 Ortsverbänden fehlten. Reinhard Jung wertete seine Nominierung auch als ein Dankeschön für seine Arbeit im Düsseldorfer Landtag in den vergangenen vier Jahren.

Vor seiner Wahl zum SPD-Landtagskandidaten hatte er sich den Anwesenden in aller Ausführlichkeit vorgestellt. Vielen sei er früher bekannt gewesen als „der Schlummy aus dem Wendschen“, als der Karnevalist. Aus Schlummy sei schließlich der Landtagsabgeordnete Reinhard Jung geworden. Und wer in der Vergangenheit die Presseberichte verfolgt habe, wisse, dass er sich für den Kreis Olpe eingesetzt und auch viel bewegt habe.

Geboren wurde Reinhard Jung 1952, nach seinem Volksschulabschluss 1967 begann er eine Lehre zum Betriebsschlosser bei der Firma Hubert Schell, die er 1971 abschloss. Über dreieinhalb Jahre arbeitet er dann für die Hoesch Siegerlandwerke als Schlosser und Schweißer. Von 1975 bis 1995 war er bei dem Unternehmen als Werkssanitäter tätig. Anschließend war er Oberwerkschutzmann bei der ThyssenKrupp Stahl AG. Von August 2001 an kümmerte er sich als Gesundheitsbeauftragter um das Wohlergehen der Arbeitnehmer in der Region Siegerland.

„Ich habe beruflich immer mit Menschen zu tun gehabt“, betonte Jung. Sowie auch bei seinem politischen Wirken. Fast 20 Jahre war er im Rat der Gemeinde Wenden aktiv. Unter anderem war er stellv. Vorsitzender im Bau- und Planungsausschuss.
2005 zog er in den NRW-Landtag ein: „Abgeordneter zu sein, ist eine Aufgabe, die mich stolz macht.“ Und entgegen seiner Befürchtung sei es auch für einen Oppositionspolitiker möglich, einiges für die Menschen zu bewirken. Jung: „Oppositionsarbeit beherrsche ich.“

Als Delegierte für die Landesvertreterkonferenz zur Aufstellung der Reserveliste für die Landtagswahl 2010 wurden Reinhard Jung, Bernd Banschkus und Annemarie Sauermann gewählt, als Ersatzvertreter Anna Schmitz, Uwe Beul und Helga Schmitz.